Hospital Aufbau
23.11.2017
Die Kabinenwände sind dünn! Und zwar sehr dünn. Das stelle ich jeden Tag
mehrfach in meiner kleinen süßen Single Kabine fest. Das fängt am Morgen schon
an, wenn bei meinen „Nachbarn“ kurz vor 6h der Wecker läutet (und manchmal
läutet dieser echt Minuten lang), er dann „lautstark“ seine Musik aufdreht und in
unserer gemeinsames Bad geht, um zu duschen. Zu dieser Zeit würde ich gerne noch
ein wenig weiterschlafen, aber keine Chance. Nun gut, ist halt so. DANKE, ich
bin jetzt auch wach. Irgendwann werde ich ihm einen netten Zweizeiler schreiben
und an die Tür hängen, um ihn zu bitten, doch etwas mehr Rücksicht in der früh
zu nehmen. Abends, wenn ich dann gegen 23-1h ins Bett will, höre ich sein Abendprogramm
im Fernsehen mit, oder seine Gespräche auf Tagalog (Philippinen). Zum Glück verstehe
ich da eh kein Wort. Man muss sich daran gewöhnen, auf einem Schiff, wenn man
dicht an dicht auf jeweils ca. 6qm2 in einer
Art Wabensystem wohnt.
In meinem Vormittagsdienst heute lief es schon ordentlich rund. Viele Gäste
und viele Crew-Mitglieder kamen heut mit den unterschiedlichsten Beschwerden.
Eine kleine Aufzählung, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, was bei
mir so passiert:
- Kopfweh, Übelkeit, Durchfall (das Hauptthema)
- Husten, Schnupfen, Heiserkeit (Inhalationen)
- Kreislaufprobleme (V.d. auf Herzinfarkt, Blutdruckprobleme)
- Kinder mit Fieber, Übelkeit und Platzwunden am Kopf
- Quetschungen / Verstauungen jeglicher Art
- Arbeitsunfalle (Verbrühungen, Verbrennungen)
- Verbandswechsel, Blutabnahmen, EKG´s
Das Equipment an Bord unseres Hospital ist enorm. Wir können viele Behandlungen selbst sehr gut
managen. Angefangen von Blutabnahmen mit einem eigenen kleinen Labor, über EKG,
Ultraschall, Röntgengerät und einem kleinen Eingriffsraum. Weiter geht es
mit einer IMCU Einheit mit 2 Betten, wo wir Patienten beatmen und intensiv medizinisch
betreuen können, bis Hilfe kommt. und ca 13 normalen Betten. (Fotos folgen, im nächsten Beitrag)
Wenn Patienten auf hoher See von Bord gebracht werden müssen kann das wie folgt passieren:
Wenn Personen im Hafen von Bors müssen, dann werden sie mit der Amublanz oder einem Taxi ins nächste Hospital gebracht.
Ausschiffung auf See mittels:
-
Helikopter
-
Rettungsboot (welches von uns aus
in Wasser gelassen wird)
-
Rettungsboot (welches von Land
kommt)
-
Umkehr des Schiffes in den
nächstgelegenen oder nächstmöglichen Hafen

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