AGE- akute Gastroenteritis




Der Dienst begann recht ruhig. Ab und zu kamen Gäste und Crewmitglieder mit den verschiedensten Anliegen zu uns. Ab den Nachmittag kamen vereinzelt mehr Gäste mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Hierbei erhalten die Gäste für gewöhnlich einen venösen Zugang durch mich gelegt und werden mit Volumen, sowie einem Mittel gegen Übelkeit versorgt. Dies ist meist ein Präparat mit z.B.: Vomex und/mit Paspertin. Danach schickt man die Gäste wieder auf ihre Kabine und in eine 24 stündige Isolation. Das bedeutet, dass der Gast seine Kabine für die nächsten 24h nicht mehr verlassen darf. Die Versorgung mit Speisen und Getränken kann dann entweder über das Housekeeping von uns organisiert werden oder aber auch durch Angehörige, Freunde, die etwas aus dem Restaurant auf die Kabine bringen dürfen. Nach diesen 24 Stunden Isolation muss sich der Erkrankte telefonisch bei uns melden und angeben wann die letzten Symptome aufgetreten sind. Ist dies mehr als 24 Stunden wird die Isolation aufgehoben. Ein Fragebogen muss rückwirkend von den Isolierten ausgefüllt werden, anhand dessen man evtl. Rückschlüsse auf den Ausgangsort für diese AGE ziehen kann. Dies evtl. ein Hafen, ein Ausflug oder aber auch ein Resaturant (land oder schiffseitig) sein.

Am späten Nachmittag schien der anfänglich ruhige Nachmittag langsam an zu kippen. Gäste mitSymptomen wie Übelkeit/Erbrechen/Durchfall häuften sich. Das hies für mich: Nadeln legen, Blut Abnahmen, Infusionen, Isolationen aussprechen, alles organisieren etc. p.p. Unsere Betten waren dauerbelegt und bezog ein Bett nach dem Anderen. Ich habe heute Nacht Bereitschaftsdienst und stellte mich auf eine sehr arbeitsreiche Nacht ein. Eine 92 jährige Dame (dauerscheißend und kotzend) gut zu betreuen, wenn dann noch ca. sieben andere kotzende und jammernde Gäste daneben liegen….?!?! Eine Herausforderung. Ich sag`s euch: NICHT EINFACH. Einer meiner Kollegen hat mitbekommen, dass so viel zu tun war und löste mich um 4:30Uhr ab und ich fiel totmüde in einen drei stündigen tiefen Schlaf. Denn gegen 8:30 Uhr stand ich wieder im Hospital, da mein Tagdienst begann…

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